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Mitteilung des Instituts

Donnerstag, 13.01.2022

HÖREN (&) VERSTEHEN
LH³-Projekt thematisiert Altersschwerhörigkeit und Hörsturz

Am 28. und 29. Januar in der Villa Brahms setzt sich das LH³-Projekt HÖREN (&) VERSTEHEN künstlerisch und wissenschaftlich mit Hörbeeinträchtigungen auseinander. Neue Kompositionen machen individuelle Hörerfahrungen erlebbar. Beiträge von Betroffenen und Medizinstudierenden klären auf und sensibilisieren. HÖREN (&) VERSTEHEN ist das erste Projekt von Lübeck hoch 3, das rein von Studierenden der Musikhochschule (MHL), der Technischen Hochschule (THL) und der Universität zu Lübeck (UzL) konzipiert wurde.

Im Alltag und sogar im klinischen Umfeld haben Menschen mit Hörminderungen oft Nachteile: Es fehlen zu großen Teilen die Sensibilisierung und das Wissen, um mit Mitmenschen und Patient*innen, die eine Hörbeeinträchtigung haben, barrierefrei und inklusiv umzugehen. Diese Feststellung hat die Medizinstudierenden der Universität zu Lübeck dazu animiert, gemeinsam mit ihren Kommiliton*innen der MHL und THL ein Veranstaltungskonzept zu erarbeiten. „Gemeinsam mit unseren Gästen gestalten wir ein Programm, in dem unser Publikum die Welt durch die Ohren anderer erleben darf,“ so die Organisator*innen. Musikalische Beiträge, Interviews von Betroffenen und medizinisch-wissenschaftliche Inputs klären auf, enttabuisieren und sensibilisieren für die Thematik.

Zwei eigens für das Projekt entstandene Kompositionen thematisieren den Hörsturz und die Altersschwerhörigkeit, denn es gibt bisher kaum Klangbeispiele, die Hörminderungen und die dadurch entstehenden individuellen Klangerlebnisse darstellen. „Die Anordnung der Instrumente in zwei Paaren unterstreicht die menschliche Fähigkeit des Stereohörens sowie deren mögliche Beeinträchtigung beim Auftreten eines Hörsturzes”, beschreibt MHL-Student Martin Schley über sein Werk „tinniens“. Im zweiten Stück von Benjamin Janisch, ebenfalls Kompositionsstudent an der MHL, bietet der Kontrast zwischen elektronischen Klängen und Live-Piano den direkten Vergleich zwischen einem nicht verfremdeten und einem von Altersschwerhörigkeit betroffenen Hören.

In wissenschaftlichen Kurzvorträgen und Gesprächen mit Nutzer*innen wird zudem das Cochlea-Implantat als Option bei Hörminderungen thematisiert. Bei dieser therapeutischen Methode werden Elektroden in die Cochlea (Hörschnecke) eingesetzt, die den Hörnerv elektrisch stimulieren. Dafür wird das akustische Signal in ein elektrisches Signal umgewandelt.

Das Projektteam HÖREN (&) VERSTEHEN setzt sich aus zehn Studierenden der Musikhochschule, der Technischen Hochschule und der Universität zu Lübeck zusammen, die in der Projektentwicklung jeweils von einem Professor beratend unterstützt wurden. Es musizieren Studierende der MHL.

Die Veranstaltungen finden im Rahmen von Lübeck hoch 3 statt. Das Projekt der drei Lübecker Hochschulen steht seit Sommer 2020 für Wissenstransfer, wechselseitigen Dialog und neue Ideen und hat bereits mit Ausstellungen, Vorlesungen und dem eigenen Podcast GEDANKENSPRÜNGE zu verstärktem Austausch zwischen den Hochschulen und den Lübecker Bürger*innen beigetragen.

Aufgrund der auf 30 Gäste begrenzten Besucherzahl wird das Programm HÖREN (&) VERSTEHEN dreimal in der Villa Brahms (Jerusalemsberg 4, 23568 Lübeck) durchgeführt: am 28. Januar um 19.30 Uhr sowie am 29. Januar um 15 Uhr und 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung per E-Mail an hoeren@mh-luebeck.de ist erforderlich. Zudem sind ein „2G+“-Nachweis (d.h. geimpft oder genesen plus tagesaktueller Test einer offiziellen Teststation; gilt auch für geboosterte Personen) sowie das Tragen einer FFP2-Maske ist verpflichtend. Weitere Informationen unter: www.luebeckhoch3.de/veranstaltungen.

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