»Alla Ungarese«
Brahms, Joachim und die ›ungarische‹ Musik
»Was man so lange und wild bloß gespielt hat, ist unbequem aufzuschreiben«
Johannes Brahms

Mit der ungarischen Freiheitsbewegung Mitte des 19. Jahrhunderts wird auch die ungarische Musik populär. Oft wird sie mit dem ›Zigeunerischen‹ gleichgesetzt. Wir kennen zwar schon von Haydn, Mozart, Beethoven oder Schubert das sogenannte »Ungarese«, aber erst durch Komponisten wie Liszt oder Brahms wird das ungarische Idiom populär. Ein weiterer wichtiger Repräsentant des ›Ungarischen‹ ist der ungarisch-jüdische Geiger Joseph Joachim, einer der engsten Freunde von Brahms.

Die ersten beiden Hefte der Ungarischen Tänze von Johannes Brahms entstehen im Herbst 1868. Doch der junge Brahms hört wohl manche Tanzmelodie schon auf seiner ersten Konzertreise 1853 mit dem ungarischen Geiger Eduard Reményi (1828–1898). Brahms verschweigt später nicht, dass er »ungarische Melodien« von langer Zeit her kennt. »Was man so lange und wild bloß gespielt hat, ist unbequem aufzuschreiben«, bekennt er im Februar 1872 seinem Verleger Fritz Simrock. Die Ungarischen seien »echte Pußta- und Zigeunerkinder. Also nicht von mir gezeugt, sondern nur mit Milch und Brot großgezogen.« Entsprechend erscheinen die Ungarischen Tänze auch ohne eigene Opuszahl mit der Formulierung »gesetzt« statt »komponiert von Brahms« auf dem Titelblatt.

»Alla Ungarese«

Mit der ungarischen Freiheitsbewegung Mitte des 19. Jahrhunderts wird auch die ungarische Musik populär. Oft wird sie mit dem ›Zigeunerischen‹ gleichgesetzt. Wir kennen zwar schon von Haydn, Mozart, Beethoven oder Schubert das sogenannte »Ungarese«, aber erst durch Komponisten wie Liszt oder Brahms wird das ungarische Idiom populär. Ein weiterer wichtiger Repräsentant des ›Ungarischen‹ ist der ungarisch-jüdische Geiger Joseph Joachim, einer der engsten Freunde von Brahms.

Die ersten beiden Hefte der Ungarischen Tänze von Johannes Brahms entstehen im Herbst 1868. Doch der junge Brahms hört wohl manche Tanzmelodie schon auf seiner ersten Konzertreise 1853 mit dem ungarischen Geiger Eduard Reményi (1828–1898). Brahms verschweigt später nicht, dass er »ungarische Melodien« von langer Zeit her kennt. »Was man so lange und wild bloß gespielt hat, ist unbequem aufzuschreiben«, bekennt er im Februar 1872 seinem Verleger Fritz Simrock. Die Ungarischen seien »echte Pußta- und Zigeunerkinder. Also nicht von mir gezeugt, sondern nur mit Milch und Brot großgezogen.« Entsprechend erscheinen die Ungarischen Tänze auch ohne eigene Opuszahl mit der Formulierung »gesetzt« statt »komponiert von Brahms« auf dem Titelblatt.